#31

RE: Terrasse|Garten

in Cullen Haupthaus 27.05.2013 15:45
von Deeks • 173 Beiträge
Vielmehr lag meine Hoffnung derweil noch darin, dass ich nicht der Einzige sein oder bleiben würde, der Lucia als Teil der Familie sah. Auch wenn ich schon wusste, dass meine Frau sich Lucia annehmen würde – früher oder später, sobald ihre ‘Vergangenheit‘ es zulässt – gab es mir nicht die Sicherheit, dass es bei unseren anderen Kindern auch so sein würde. Ohne weitere ‘Dramen‘ würde sich das wohl nicht bewerkstelligen lassen, wobei ich doch mit Hoffnung meinen wollte – unsere anderen Kindern stellen sich geschickter an, wie zuvor Alice, meine Frau oder eben ich selbst! Der inneren Aufwühlung zum Trotz, sollte dies nicht der Grund sein Lucia auf diese Weise abzuspeisen und ihr ein unbehagliches Gefühl zu übermitteln, wobei ich mir sicher war _wenn Lucia die meine mentale Stärke und innere Behaglichkeit als ihre ‘Waffen‘ bezeichnen konnte_ das sie es, egal wie es auch ausgehen würde, mit Fassung tragen wird. Ich hatte ihre bereits vermittelt ich würde hinter ihr stehen, egal wie meine Familie entscheiden würde. Und ich gab solche ‘Versprechen‘ nicht einfach so, weil mir gerade danach war. Es war meine Bestimmung und dessen würde ich mich niemals anders entscheiden. Dies würden wir gemeinsam meistern. Der Kampf würde sich am Ende zu unseren Gunsten entscheiden lassen.
Und es war bei weitem nicht nur ein Kampf den ich nun zu kämpfen hatte, den wir bestreiten mussten. Lucia war der eine, sie in die Familie zu integrieren der andere, aber der Kampf der noch vollkommen ausser Acht gelassen schien und zusätzlich noch so viel Kraft und Aufmerksamkeit von mir fordern würde, war der, die Entfremden, den Keil zwischen meiner Frau und mir in den Boden zu stampfen, zu lösen. Wir wurden in eine weitere Prüfungsrunde geschickt und auch die würden wir meistern, denn verlor ich den Glauben an meine Frau und mich nicht einfach so. Ich wusste, tief in mir wurde es nicht mal in Frage gestellt, dass wir dies schaffen würden. Unsere Liebe war stark genug um das zu überstehen, darin bestand kein Zweifel. Auch wenn mein Verstand das bei weitem langsamer begriffen hatte wie mein Herz es wusste. Wir mussten nur als ‘Einheit‘ fungieren und es würde sich alles Schritt für Schritt ‘bearbeiten‘ lassen. Selbst wenn ich meiner Frau Hilfestellung leisten musste ihre Vergangenheit erneut auf den Kopf zu stellen und dieses Mal wahrlich zu verarbeiten und nicht nur in den Hintergrund zu drängen, ja, dann würde ich das tun. Wir würden am Ende enger verbunden wie zuvor.
So einfach es war sich von den Bedenken einlullen zu lassen, es würde mir nicht weiterhelfen. Ich würde nur noch mehr über alles und jeden nachdenken. Kopfzerbrechen war das letzte was ich nun brauchen konnte, sollte ich anfangen meinem Verstand und insbesondere meinem Herzen zu folgen. So sehr ich auch mit meinen Verstand ‘arbeitete‘, viel mehr auf das Vertraute was dieser mir sagen wollte, so fungierte das Herz ebenso. Auch wenn ich meine Frau als ‘das Herz‘ zu meinem ‘Verstand‘ sah. Demnach ergänzten wir uns, ohne Frage. Und das würde sich in dieser Lage rentieren. Es würde uns helfen wieder zueinander zu finden. Und um einen weiteren kleinen Schritt dafür zu tun, zog ich Esme in meine Arme. Ich brauchte diese Nähe gerade mehr als alles andere, ebenso als Bestätigung dessen, dass ich mir nicht nur irgendetwas einbildete. So fremd, so ungewohnt und irgendwie schien es nicht mehr das normalste von Welt zu sein meine Frau in den Armen zu halten. Die Entfremdung hatte nunmehr doch ihre Spuren hinterlassen, aber ließen sich diese beseitigen. Sie mussten, etwas anderes würde ich nicht verkraften können. Es tat mir doch gut die Nähe meiner Frau nun so bewusst zu spüren, wo ich regelrecht in Frage gestellt hatte, ob es je nochmal so sein würde. Ein schwaches Lächeln auf meinen Lippen und ich suchte ihren Blick, nachdem ich ihre Worte zu meinen hörte. Kurz nur schloss ich meine Augen, denn ihre sanfte Berührung schien einer Ewigkeit her zu weilen. Mit meiner Hand griff ich nach ihrer, die soeben noch sanft über meine Wange geglitten war. Ich versuchte in diesem Moment nur Kraft daraus zu ziehen die ich brauchen würde, die wir beide wohl brauchen würden. „Gemeinsam schaffen wir das!“ …wie immer! Ich hatte den Blick immer noch auf sie gerichtet und atmete bewusst tief ein. „Wir sollten uns dem Kampf stellen!“ wobei nach wie vor Unsicherheit zu Tage trat.
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#32

RE: Terrasse|Garten

in Cullen Haupthaus 27.05.2013 15:45
von Esme Anne Cullen (gelöscht)
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Die Hoffnung starb bekanntlich zu Letzt. Und ich war mir sicher, dass Lucia ihren Platz in unserer Familie finden wird und sobald der erste Schock verdaut ist, wird sie auch von den anderen Mitgliedern unserer Familie angenommen. Dessen war ich mir ganz sicher. Jedoch konnte keiner sagen, wie steinig dieser Weg dorthin sein wird, doch ich hoffte, die anderen nehmen es besser auf als Alice und ich. Doch solange mein Mann und ich als 'Einheit' auftraten, hoffte ich einfach auf das Beste. Das war alles was ich machen konnte und ich zog daraus auch die Kraft, die ich brauchen würde. Für die nächsten Tage, Wochen oder gar Monate. Das würde mal wieder die Zeit zeigen müssen. Da konnte leider keiner eine Prognose abgeben.
Und ich war mir bewusst, dass Carl und ich nicht nur darum kämpfen mussten, Lucia ihren Platz in der Familie zu geben, nein auch um unsere Verbindung mussten wir kämpfen. Denn die Entfremdung und der Keil, sie beide waren noch da und wir beide würden nicht zulassen, dass der Prozess der Entfremdung voran schreitet. Dafür war unsere Liebe zu stark und wir würden es schaffen, wieder zu einander zu finden. Zwei Kämpfe, die wir zu selben Zeit zu meistern hatten und wir würden es schaffen. Auch wenn noch keiner sagen konnte, wieviel Kraft dies tatsächlich kosten würde, es würde sich lohnen. Soviel stand fest. Ein erster Schritt um der Entfremdung entgegen zu wirken, war die Umarmung. Was einst das Normalste und Selbstverständlichste war, fühlte sich in diesem Moment seltsam an, unvertraut und fremd. Und dennoch gab mir diese Umarmung eine schier unglaubliche Kraft. So seltsam dies nun sein mag. Und so genoss ich diese Nähe, auch wenn sie seltsam fast unwirklich erschien. Aber die Entfremdung hinterließ eben ihre Spuren, die wir beseitigen müssen und wir würden es meistern. Alles andere würde ich auch nicht akzeptieren und weiterkämpfen.
Meine Hand strich sanft über die Wange meines Mannes und als er nach ihr griff, huschte ein sanftes Lächeln über meine Lippen und ich seufzte. Ich erwiderte seinen Blick und nickte. Natürlich würden wir das schaffen, das stand außer Frage, aber wie lange dieser Prozess dauern würde, blieb zunächst ohne Antwort. Um diese zu bekommen, mussten wir uns dem ganzen stellen und das am besten so schnell wie möglich. Ich hörte die Unsicherheit in Carls Worten, ging es mir doch nicht anders, aber wenn wir uns jetzt nicht dem ganzen stellen, wann dann. Es würde unnötig Zeit ins Land ziehen also atmete ich tief ein und aus. „dann lass uns gehen. Noch länger warten macht die ganze Sache wohl nicht einfacher“ versuchte ich optimistisch und stark zu klingen, auch wenn ich ebenso wie mein Mann unsicher war. Verunsichert was da jetzt auf uns zu kommen möge. Und dennoch erhob ich mich langsam und schaute zu meinem Mann runter. Es war an der Zeit...
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#33

RE: Terrasse|Garten

in Cullen Haupthaus 27.05.2013 15:46
von Deeks • 173 Beiträge
Es waren nach wie vor Fragen da, auch die ich keine Antwort hatte. Auf die ich keine Antwort finden würde. Zumindest nicht jetzt! Nicht heute! Nicht sofort! Geduld war hier ebenso eine wichtige Tugend, an der ich mich nun anlehnen musste. Keiner würde meine Fragen beantworten können, nur die Zeit. Und wenn diese nun mein treuer Begleiter sein sollte, dann würde ich mich derer annehmen und mich von ihr führen lassen. Durch das Hier und Jetzt! Durch das Chaos welches hinterlassen wurde. Die volle Verwüstung meines Seins und doch zu beheben mit solch Leichtigkeit, wenn man es zuließ und es wollte. Und ich wollte es! Jetzt! Ich musste, wenn ich am Ende nicht einstecken wollte, übel einstecken. Und das wollte ich bestimmt nicht. Das stand ausser Frage, demnach zog ich meine Kraft für diesen erbitterten Kampf aus der Umarmung, aus den wenigen Worten die Aufmunterung und Beistand schenken sollten, ebenso aus der sanften Berührung meiner Frau. Sie stand mir nach so vielen Jahren immer noch unverfroren zur Seite, sei nun unsere Bindung getrübt, so war ich mehr als nur dankbar dafür sie als meine zweite Hälfte zu wissen, als den anderen Teil zu meiner Selbst, zu meiner Seele.
So selbstverständlich wie es immer schien, war es derzeit nicht. Nicht für mich, hatte der 'Keil' doch einiges angerichtet, was ebenso durch einen erbitterten Kampf unsererseits wieder gut gemacht werden musste. Langsam würden diese 'Wunden' heilen können, aber auch das würde seine Zeit brauchen. Zeit und Geduld. Dafür würde ich arbeiten, kämpfen. Dafür, dass sie mich wieder so lieben kann wie es einst war und ich ihr meine Liebe schenken wie ich es immer tat und auch immer werde. Ihre Worte trieben mich voran. Wie könnte ich mich denen entgegen stellen, wenn sie unweigerlich Recht hatte. Auch wenn es in mir immer noch diesen Holzpflock gab, der mich davon abhalten wollte, vorschnell zu handeln, da würde ich nicht drum herum kommen. Ich wusste doch...es war zeit! Jetzt oder nie! Und da ich eindeutig nicht wollte, das ich noch mehr an mir selbst zweifelte, erhob ich mich langsam und richtete den Blick auf meine Frau. "Einfacher bestimmt nicht mehr!" ich griff nach ihrer Hand. Ich hatte das Gefühl dies war alles, was mir den Halt geben würde diesen Moment durchzustehen. Wir ließen den Garten hinter uns und suchten erst Lucia und Alice vor dem Haus auf.
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