Angespannt beobachtete ich die Situation, mein Blick lag noch immer auf meinem Gatten, ehe ich kurz zu Gianna sah. Sie war mehr als nur blass und es war offensichtlich, dass sie das, was hier geschah, sehr mitnahm. Natürlich hatten Menschen eine weit niedrigere Belastungsgrenze, als wir Vampire, doch ich fragte mich, ob eine Verwandlung nicht doch das Falsche war. Nun ja, das lag nicht mehr in meinen Händen, sondern in denen meines Gemahls und seiner Brüder. Im Zweifelsfall, konnte man sie immer noch vernichten. Dass die Worte Caius' auf meine derzeit mangelnde Selbstbeherrschung anspielten, zumindest vermutete ich dies, ließ ich mir nicht anmerken und bekam meine Gefühlswelt langsam wieder in den Griff. Es fiel mir leichter, mich wieder zu beherrschen, wenngleich meine Wut noch nicht erloschen war. Doch nun konnte ich in Bälde genug Konzentration aufbringen, um die Folter zu einem perfekten Ende zu bringen. Noch einen Fehler würde ich nicht machen. Nachdem Caius es ihr erlaubt hatte, verschwand Gianna zur Tür hinaus. Natürlich bemerkte ich, dass mein Gefährte mir zuzwinkerte, konnte mir momentan allerdings keinen Reim daraus machen, aus welchem Grund er dies tat. Ich würde ihn später darauf ansprechen müssen, dies war nicht die richtige Umgebung, um so etwas zu tun.

Als Gianna zur Tür hinaus trat, kam eine Sekunde später Marcus' Leibwächterin, Adriana, hinein - allerdings kurz darauf wieder verschwand. Das war ein äußerst seltsames Verhalten, so fand ich, schwieg allerdings weiterhin. Mein Schwager hatte mir ja von dem Band, welches er zwischen sich und der Wache kraft seiner Gabe erspürt hatte, erzählt.Ich konnte nicht bestreiten, dass ich gespannt darauf war, wie sich diese Sache entwickelte. Nachdem mein Gatte gesprochen hatte, entschuldigte sich Marcus bei uns beiden und verließ den Raum, um nach seiner Leibwächterin zu schauen.

Sodann befanden sich nur noch Caius und ich in der Folterkammer, wenn man mal von meinem derzeitigen Opfer absah. Abwartend beobachtete ich meinen Gatten, hoffte, dass er es nicht für nötig hielt, mir jetzt sofort den Kopf zu waschen, sich dies für später aufhob, wenn wir wieder in unseren Gemächern weilten. Momentan wagte ich es nicht, etwas zu sagen oder mich gar zu bewegen, wollte nicht mit einer unbedachten Äußerung seinen Zorn auf mich weiter wachsen lassen. Immerhin war Caius, vor allem, wenn er wütend war, einfach nur unberechenbar. In den meisten Fällen konnte dann nur ich ihn beruhigen, es sei denn, seine Wut richtete sich gegen mich, wie in diesem Falle. In dieser Hinsicht war mein Geliebter schrecklicher, als Arsenius, den ich in meinem menschlichen Leben, zum Gemahl hatte nehmen müssen. Doch da wir normalerweise ein sehr harmonisches Paar waren, gab es solche Momente eher selten.

Danke, hab mich registriert (: